thischarmingman - am Samstag, 12. Juli 2003, 17:53
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...hieß das glaube ich damals. Unser Religionslehrer war so ein aufgeklärter Mensch, der aber auch jeden noch so patzigen Einwurf stets gütig schmunzelnd hinnahm und mit einem "Aha. Interessant." kommentierte, was einen fast umbrachte, auf die Dauer gesehen. Er war immer mit einem völlig überdimensionierten Koffer bewaffnet, aus dem er gerne mal Produktproben mit offensiv sexuellem Aufdruck, Zeitungsausschnitte von populären linksliberalen Zeitungen, oder auch mal ein christlich verbrämtes Stück Popmusik ("SakroPop") zauberte.
An einem Tag kam eine Tonbandspule zum Vorschein, ein Medium, das uns allen im Zeitalter durchsichtiger (!) Kompakt-Cassetten mehr als vorsintflutlich erschien. Darauf aufgezeichnet hatte der gute Mann einen Mitschnitt einer schweizer Radiosendung, in der ein Team von "Wissenschaftlern" eine Technik namens "Backward Masking" erklärte, mit der Satanisten die Rockmusik zur Verbreitung ihrer Botschaften nutzten. Höhepunkt der durchweg absurden Werkschau (die Beatles haben einen Satz rückwärts auf das White Album aufgenommen, und -oh Schreck- vorwärts konnte man ihn verstehen) war der Livemitschnitt einer albernen Deathmetal-Combo, deren Frontmann immerzu "NATAS!" krähte. Oh Mann, wir lachten schon bevor uns unheilschwanger das Ergebnis der Rückwärtsabspielung präsentiert wurde.
Heute ist mir das alles wieder eingefallen. Ich sitze schon den ganzen Tag am Schreibtisch und lausche unfreiwillig der Ansage, die aus einem Pornokino schräg gegenüber dringt. Eine männliche Stimme sondert da seit mindestens 4 Stunden Laute ab, die nun wirklich niemand hier einer Sprache zuordnen kann. Gruselig klingt das, vor allem wenn zwischendurch ein verständlicher Brocken wie "Right Here Right Now" ertönt. Also, so ein bißchen rückwärts klingt das auch...Moment, jetzt wo ich mich konzentriere... oh nein...ich verstehe...schnell...ich muss...oh nein...Pornokino!
An einem Tag kam eine Tonbandspule zum Vorschein, ein Medium, das uns allen im Zeitalter durchsichtiger (!) Kompakt-Cassetten mehr als vorsintflutlich erschien. Darauf aufgezeichnet hatte der gute Mann einen Mitschnitt einer schweizer Radiosendung, in der ein Team von "Wissenschaftlern" eine Technik namens "Backward Masking" erklärte, mit der Satanisten die Rockmusik zur Verbreitung ihrer Botschaften nutzten. Höhepunkt der durchweg absurden Werkschau (die Beatles haben einen Satz rückwärts auf das White Album aufgenommen, und -oh Schreck- vorwärts konnte man ihn verstehen) war der Livemitschnitt einer albernen Deathmetal-Combo, deren Frontmann immerzu "NATAS!" krähte. Oh Mann, wir lachten schon bevor uns unheilschwanger das Ergebnis der Rückwärtsabspielung präsentiert wurde.
Heute ist mir das alles wieder eingefallen. Ich sitze schon den ganzen Tag am Schreibtisch und lausche unfreiwillig der Ansage, die aus einem Pornokino schräg gegenüber dringt. Eine männliche Stimme sondert da seit mindestens 4 Stunden Laute ab, die nun wirklich niemand hier einer Sprache zuordnen kann. Gruselig klingt das, vor allem wenn zwischendurch ein verständlicher Brocken wie "Right Here Right Now" ertönt. Also, so ein bißchen rückwärts klingt das auch...Moment, jetzt wo ich mich konzentriere... oh nein...ich verstehe...schnell...ich muss...oh nein...Pornokino!
thischarmingman - am Freitag, 11. Juli 2003, 17:43
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Da ist doch heute neben mir eine junge Frau buchstäblich von ihren High Heels runtergefallen. Mein Einschreiten ersparte ihr gottlob, ihrem Partner heute abend die blutigen Knie erklären zu müssen. Prächtige 20 Zentimeter waren die bleistiftdünnen Sockel hoch, und von, mir nur aus Asterix bekannter, Sandalenwickeltechnick bis unters Knie geschnürt. Der Kontext des Stylings ließ vermuten, dass es sich um ein besonders "Sex And The City"-taugliches Designermodell handelte. Doch da kommt trotzdem die Frage: wie trenne ich argumentativ solche Sohlenkunst für selbstbewusste Großstadtmädchen von, naja, wie soll man das formulieren, äh, billigen Pornoschlappen? Die Ähnlichkeit ist doch frappierend.
Feminine Großstadtkultur = kompliziert.
Feminine Großstadtkultur = kompliziert.
thischarmingman - am Dienstag, 8. Juli 2003, 16:45
So, da habe ich mir doch mal ein Wochenende testhören gegönnt. Die Kommentare fallen wirklich kurz aus:
1. Die STEREOPHONICS haben wirklich eine hübsche Single geschrieben, schade, dass die gleich ein ganzes, stellenweise echt altmodisches Dadrockalbum drumherum geknötert haben...
2. Beinahe hätte ich beim Hören des Albums von ADAM GREEN einen Herrn samt neuerworbenem Tintenstrahldrucker über den Haufen gefahren. "There's No Wrong Way To Fuck A Girl With No Legs". Was ist das denn? So scherzen sie wohl, die amerikanischen Intellektuellen. Ich muss lachen. Kurios dabei: die hervorragende und fast schon radiotaugliche Pop-Produktion von Greens Folkminiaturen. Das würde so manchem germanischen Indie-Knödler auch gut zu Gesicht stehen. Und da sind wir auch schon bei
3. STUDIO GRANDE. Na das ist ja so 'ne Sache. Offensichtlich soll es um das große Gefühls-Pop-Kino gehen (Jaja, Pet Sounds und Burt Bacharach und die Beatles und so). Muss man das auch wirklich noch mal im Text SAGEN?? So als Manifest zu Streicherbögen gesprochen?? Und ist das textlich großes Gefühlskino, wenn der Mann am Eingang von dem Park, in dem er ein Mädchen "mit grünen Augen in rotem Mantel" gesehen hat, jetzt auf ein Wiedersehen wartet? Oder ist das eine Rotkäppchen-Umarbeitung? Und vor allem: warum ist das so auf deutsche Garagenband gemischt, statt auf Swing Out Sister? Bin nicht wirklich überzeugt...
1. Die STEREOPHONICS haben wirklich eine hübsche Single geschrieben, schade, dass die gleich ein ganzes, stellenweise echt altmodisches Dadrockalbum drumherum geknötert haben...
2. Beinahe hätte ich beim Hören des Albums von ADAM GREEN einen Herrn samt neuerworbenem Tintenstrahldrucker über den Haufen gefahren. "There's No Wrong Way To Fuck A Girl With No Legs". Was ist das denn? So scherzen sie wohl, die amerikanischen Intellektuellen. Ich muss lachen. Kurios dabei: die hervorragende und fast schon radiotaugliche Pop-Produktion von Greens Folkminiaturen. Das würde so manchem germanischen Indie-Knödler auch gut zu Gesicht stehen. Und da sind wir auch schon bei
3. STUDIO GRANDE. Na das ist ja so 'ne Sache. Offensichtlich soll es um das große Gefühls-Pop-Kino gehen (Jaja, Pet Sounds und Burt Bacharach und die Beatles und so). Muss man das auch wirklich noch mal im Text SAGEN?? So als Manifest zu Streicherbögen gesprochen?? Und ist das textlich großes Gefühlskino, wenn der Mann am Eingang von dem Park, in dem er ein Mädchen "mit grünen Augen in rotem Mantel" gesehen hat, jetzt auf ein Wiedersehen wartet? Oder ist das eine Rotkäppchen-Umarbeitung? Und vor allem: warum ist das so auf deutsche Garagenband gemischt, statt auf Swing Out Sister? Bin nicht wirklich überzeugt...
thischarmingman - am Dienstag, 8. Juli 2003, 16:32
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Wie komme ich mir eigentlich vor? Habe bei Amazon drei neue CDs geordert, weil sie mich interessierten, und muss heute beim Auspacken des Päckchens feststellen, dass alle so einen Aufkleber haben, und Platte des Monats sind, oder Tipp, oder so. Von diversen Lifestyle-Magazinen. Für das eine schreibe ich originellerweise sogar selbst. Habe ich eine Art "Tipp des Monats"-Geschmack? Man möchte ja dann doch keine Zielgruppe sein. Oder fand ich das am Ende heimlich schmeichelhaft? Plattenbesprechungen folgen...




thischarmingman - am Freitag, 4. Juli 2003, 11:39
Ausflug ins Konspirative. Eris, griechische Göttin der Unordnung und des Chaos, gilt unter Kennern als Schutzheilige des "Dynamischen Diskord", der Untergrund-Gegenbewegung zu den oft zitierten Illuminaten, die, wie man wissen sollte, eigentlich für jede politische Theorie, jeden Krieg und sowieso das ganze Unglück der Erde verantwortlich sind. Natürlich huldigt das Netz ausführlich jener lasziv-zerstörerischen Schönen. Sogar Gesellschaften werden für Sie gegründet. Deutschland erweist sich diesbezüglich einmal mehr als Meister der Sachlichkeit. Unter ihrer deutschen Netzadresse gibt sich das radikale Babe recht schüchtern. Kein Wunder, dass der Kanzler den Laden hier nicht in Schwung bekommt...
thischarmingman - am Dienstag, 1. Juli 2003, 17:26
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Schwül, Regen, Nackensteife. So richtig sommerlich ist das ja nicht. Wozu auch. Ohne Ausflugsziel und nur mit brummendem Schädel ausgestattet, ist es ohnehin schlecht fröhlich sein. Wenigstens das Gemüse vom Eckhändler roch heute gut und war frisch. Im Gegensatz zu mir. Kann jemand mal bitte den Tag vorspulen?
thischarmingman - am Montag, 30. Juni 2003, 18:44
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